Erdmut Bramke – eine eher unbekannte Künstlerin aus Königsfeld
Einladung zur zweiten KUNST-Exkursion
1940 in Kiel geboren, 2002 in Stuttgart gestorben, dazwischen hat sie auch eine Zeit als Zinzendorfschülerin in Königsfeld verbracht. Im Anschluss daran absolvierte Erdmut Bramke in Stuttgart ein Studium der Bildenden Künste. Nur wenige wissen, dass sie auf dem Königsfelder Gottesacker begraben ist. Nun ist Spurensuche angesagt.
Wiederholte Studienaufenthalte in Frankreich und Italien brachten immer wieder neue Wendungen in ihr Schaffen. Als besonders wichtig für ihre künstlerische Entwicklung muss die Zeit als Stipendiatin in der Villa Massimo in Rom 1979/80 sowie in der Cité Internationale des Arts in Paris 1986 angesehen werden.
Sie gehört zu den wenigen Künstlern des 20. Jahrhunderts, die konsequent eine rein malerische Position vertreten haben. Sie arbeitete nur mit Farbe und Strukturen. (Die Verwendung von Acrylfarben ermöglichte ihr einmalige Farbkonstellationen. Immer wieder überraschte sie mit einem ungewöhnlichem Farbreichtum und neuen
Farbnuancen. In ihrer Formensprache stellte sie das Fließende in den Vordergrund, durchsetzte Farbschattierungen mit linearen Strukturen, experimentierte mit der Tauchtechnik und verschiedenen Materialien.) Ihre Werke sind in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten, darunter in der Staatsgalerie Stuttgart, im Kunstmuseum
Stuttgart, in der Sammlung des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart, im Ulmer Museum, im Kunstmuseum Bonn, in der Bundeskunsthalle, ebenfalls in Bonn, und in der Kunsthalle Kiel.
Ihre abstrakten Werke von großer expressiver Kraft und dichter Farbigkeit fanden auf dem Kunstmarkt allgemein Beachtung. Die Galerie Wahlandt in Stuttgart handelt ihre Arbeiten zu Preisen bis 15.000 €. Dennoch blieb diese wichtige Künstlerin für die Malerei der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Königsfeld eher unbekannt.
Nach unserer Exkursion in ihr Atelierhaus in Stuttgart, geht unsere Spurensuche nun weiter in Freiburg. Auch in Freiburg hat Erdmut Bramke Spuren hinterlassen. Im Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft können wir ihren „Venosa-Zyklus“ besichtigen, mehr als 20 großformatige Arbeiten. Der Venosa-Zyklus bezieht sich auf die gleichnamige italienische Stadt, in der Horaz geboren wurde und kann als eines ihrer Hauptwerke gelten.
Franz Armin Morat, der Leiter des Instituts war für kurze Zeit ebenfalls Zinzendorfschüler in Königsfeld und hat damals Erdmut Bramke kennengelernt. Er wird uns durch die Sammlung führen.
Termin: Samstag, 20.05.2017
Fahrt mit PKW in Fahrgemeinschaften.
Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen. Nähere Infos nach der Anmeldung. Die Führung ist für Vereinsmitglieder vergünstigt.
In Freiburg könnten Interessenten weitere Kulturhighlights besuchen, z.B. den neu eröffneten Erweiterungsbau des Augustinermuseums oder das Museum für Neue Kunst.