Am Sonntag, den 15. Januar 2023 um 15 Uhr laden wir herzlich ein zur Vernissage der Ausstellung mit alten und neuen Arbeiten von Jochen Winckler.
Die Arbeiten von Jochen Winckler sind unverkennbar und unverwechselbar.
Seine Werke, für die er oft nur Draht, Zange und Lötkolben braucht, sind filigran, ansprechend und ästhetisch.
„Mein Handwerkszeug? Zwei bis drei Zangen, ein Lötkolben, zwei Hände!“ Dieser Tagebucheintrag spiegelt wider die Bescheidenheit des seit Jahrzehnten in Königsfeld lebenden und arbeitenden Künstlers Jochen Winckler. Vielgestaltig sind die Arbeiten und jede Form wirkt genau ausgetüftelt und detailliert durchdacht, ästhetisch. Kleinste Details, Fundstücke wie Edelsteine, Tonscherben, Knochen, Schwemmholz oder Federn werden in unterschiedlichste Formen verarbeitet, mal in lebensgroße Figuren und mal in kleine Zigarrenschachteln.
Sein Markenzeichen sind die unzähligen Lötstellen an den filigranen Objekten, geformt und mit Lötstellen fixiert aus feinem Draht. Unvergessen sind die mannsgroßen, dreidimensionalen Figuren, die er der Gemeinde Königsfeld vermacht hat. In der Ausstellung zeigt er in der Nachfolge eher zweidimensionale, freistehende Skulpturen, denen die Akribie anzusehen ist, mit der Winckler sie gearbeitet hat. Seine Ideen sind offensichtlich nicht zu bremsen, er braucht sie und die Umsetzung. „Wenn ich mit meinen Händen arbeite, werde ich sehr schnell ganz ruhig!“
Die symbolisch gestaltete Hand gehört zu Wincklers Visitenkarte. Er reicht die Hand und ist, wie er es auf dem Eingangsplakat auch ausdrückt, „Dankbar“. Dankbar vielleicht, weil er als Künstler nicht „arbeiten“ musste, sondern wie Kinder spielen kann – und ganz nebenbei etwas Einzigartiges schafft. Vielleicht ist sein Schriftzug so zu erklären: „arbeiten? wie Kinder spielen! das wärs!“
Das zweite Erkennungsmerkmal seiner Arbeiten drückt er im Tagebuch so aus: „Feminine Form und Symmetrie sind Ausgangspunkt und Antriebskraft meiner Arbeit!“ Eine Hommage an die Schönheit und Rätselhaftigkeit des Weiblichen wird transparent in vielen seiner Arbeiten.
In seiner neuen Ausstellung stellt er nicht nur seine Arbeiten aus, sondern er lässt uns teilhaben an der Stimmung in seinem Atelier, indem er eine vielseitig gestaltete, höchst inspirierende Ecke geschaffen hat, in der man gern verweilt und zum Nach- und Vordenken angeregt wird. Anregend ist auch der Blick in zahlreiche seiner kunstvoll gestalteten Tage-Bildbücher, die zum Verweilen anregen. Nihct zuletzt findet man auch in seinem Tagebuch: „Wald, Wüste, Werkstatt – Schöne Worte, schöne Orte!“ (Manfred Molicki)