„Harold und Traugott“ – Ausstellung

Am Sonntag, den 19.05.2019 um 11:30 Uhr ist Start für die  Ausstellung „Harold und Traugott“ der beiden Künstler Jane Brucker (Los Angeles) und Jörg Obergfell (Köln).

In der Ausstellung „Harold und Traugott“ zeigen die Künstler Jörg Obergfell und Jane Brucker, zusammen mit teilnehmenden Gästen, ihr kollektives schöpferisches Erbe. Jeder Künstler bezieht sich auf die Fähigkeit seines Großvaters, Dinge zu machen und Geschichten zu erzählen – Tendenzen, die vererbt und in ihre künstlerischen Prozesse integriert wurden.

Die beiden renommierten Künstler stellen nicht nur ihre Kunstwerke aus, sondern zeigen gleichzeitig Arbeiten ihrer Großväter, durch die sie maßgeblich beeinflusst wurden, ihren künstlerischen Weg zu gehen. Jane Brucker, Künstlerin und Professorin aus Los Angeles, und Jörg Obergfell, in Königsfeld aufgewachsener Künstler und Professor aus Köln, ergänzen ihre eigenen Arbeiten wertschätzend mit oft gar nicht künstlerischen Werken ihrer Großväter Harold Hawkins (1902 geboren in Kansas USA, gestorben 1995) und Traugott Obergfell (1915 geboren in Erdmannsweiler, gestorben 2000).

Jane Brucker zeigt eine Reihe von Animationen mit Zeichnungen und handgeschriebenen Erzählungen, die Harold Hawkins während seiner Erkundung der kalifornischen Wüsten kreierte. Bis ins hohe Alter führte er Jeeptouren durch diese abgelegenen Gebiete. Brucker erinnert sich an Harolds allgegenwärtigen Humor und Abenteuergefühl, insbesondere wenn er am Lagerfeuer seinen Enkelkindern Geschichten erzählte.

Jörg Obergfell zeigt zahlreiche Holzarbeiten, die Traugott Obergfell vorwiegend als Rentner zurückgezogen auf dem Dachboden bastelte. Sein Enkel erinnert sich, wie er auf dem Dachboden weder die Zeit noch die Kälte wahrnahm, und wie er mit hohem Anspruch, mit äußerster Präzision z.B. beim Bau von Vogelhäuschen vorging und wild fluchte, wenn einmal etwas daneben ging.

Beide Künstler laden gleichzeitig ein, mitzuwirken bei dieser Ausstellung. Sie werden ein neues Raumarrangement kreieren, bei dem das Publikum in eine kuratorische Live-Performance eingebunden wird. Vor und auch während der Ausstellung können Besucher in ähnlicher Weise Objekte und ihren Bezug zu Großeltern bzw. Enkeln im KUNSTraum darstellen.

Großeltern und Enkel gesucht!

Haben Sie ein Enkelkind, das Ihre Impulse als Großvater/Großmutter  so nachhaltig  übernommen hat, dass diese Impulse heute noch in Beruf oder Hobby zu spüren ist?

Haben Sie eine Großmutter oder einen Großvater, die/der Ihnen solche Impulse gegeben hat, dass Sie daraus im Beruf oder Hobby etwas daraus gemacht haben?

Falls ja, dann melden Sie sich bitte bei uns – Sie können dann mitwirken bei der Ausstellung „Harold und Traugott“.

Zur Künstlerin und zum Künstler:

JANE BRUCKER

Die Künstlerin Jane Brucker engagiert den Betrachter durch ihre Ehrfurcht vor familiärer und historischer Erinnerung. In großen Installationen und intimen, kleinen Skulpturen berührt sie die Poesie des Daseins, indem sie das Erbe, die Fragilität und den Tod untersucht. Durch die Kombination von Fundstücken und Erbstücken mit anderen Materialien – Textilien, Holz, Glas und Gussmetallen – offenbart Brucker ihre starke taktile Sensibilität und erforscht gleichzeitig das Viszeral und das Geistige.

Ihre Arbeiten wurden an Orten in den Vereinigten Staaten und international, in Nepal, Deutschland, Schottland, Frankreich, Japan und der Tschechischen Republik gezeigt. Zeit alleine als Artist-in-Residence in der schottischen Skulpturenwerkstatt Winter Residency in Darkness and Isolation; Zeichnungsinternational in Caylus, Frankreich; und das Künstlerhaus Schloss Plüschow, Deutschland, trug zu ihrem aktuellen Interesse an Kontemplation bei. Ihre Installation im Februar 2019 bei BAIK ART in Los Angeles beinhaltete eine Performance mit Sound, Ritual und Bewegung zum Falten und Einwickeln von Erbstücktextilien, die Teil der Ausstellung waren. Ihre jüngste Arbeit „Fragile Thoughts“ ist eine Zusammenarbeit mit den historischen Judson Studios in Pasadena, Kalifornien, und verwendet gebeiztes und geschmolzenes Glas, um eine Meditation über Elizabeth Milbank Anderson, eine Anwältin der Gesundheitsfürsorge zu Beginn des 20. Jahrhunderts, zu erstellen. Dieses Stück wurde an Orten in ganz Los Angeles gezeigt, einschließlich einer 25-jährigen Umfrage über die Arbeit des Künstlers im Long Beach Museum of Art im Jahr 2018.

Zu ihren Abschlüssen gehört ein MFA der Claremont Graduate University. MA in Religion und Kunst an der Theologie von Claremont; 1987 besuchte sie die Skowhegan School für Bildhauerei und Malerei, wo sie ein Stipendium erhielt, um bei Agnes Martin Malerei zu studieren und bei Lucienne Bloch traditionelle Buon-Fresken.

Neben ihrer Atelierpraxis ist sie Professorin an der Loyola Marymount University und Leiterin des Zeichenprogramms in der Abteilung für Kunst und Kunstgeschichte. Ihr Unterricht bringt ihre Expertise als amSAT zertifizierte Lehrerin der Alexander-Technik mit heiligen und säkularen Formen der kontemplativen Praxis ein, die Animatoren, Designer und Künstler im Zeichenstudio und Neulinge in einem Schreibseminar im ersten Jahr unterrichtet. Sie lebt und arbeitet in Los Angeles und Bonn, wo sie und ihr Mann, Dr. Jeremy Wasser, die Galerie PLUTO moderieren, einen globalen Dialog über Kunst und Wissenschaft.
(Quelle: Webseite Jane Brucker)                                    Ausstellungen-Jane Brucker

JÖRG OBERGFELL

Dem Künstler Jörg Obergfell geht es bei seinen  Holzarbeiten an einer Aufwertung und Personalisierung der Motive und Überreste zeitgenössischer Massenkultur. In seinen Papierobjekten werden Printmedien als frei verfügbares, in der Großstadt gesammeltes Material verwendet. Diese Arbeiten funktionieren als eine Art Straßenfotografie mit den Mitteln der Plastik, bei der Motivwahl und Arbeitsweise eng miteinander verknüpft sind.

Mit ähnlichen Themen beschäftigen sich Obergfells Foto-und Video Arbeiten, die unter anderem skulpturale Interventionen in internationalen Metropolen oder improvisierte Schuppen in einer ländlichen Gegend dokumentieren.

Obergfell ist auf der Suche nach kleinen Glücksmomenten in den Lücken des Durchgeplanten. Hierbei bezieht er sich immer wieder auf den vermeintlichen Gegensatz zwischen Natur und Kultur, verdreht Maßstäblichkeiten, findet das Große im Kleinen und verarbeitet mit handwerklicher Präzision und bastlerischer Improvisation wertlose Überbleibsel.

Jörg Obergfell , geboren 1976, St. Georgen im Schwarzwald, aufgewachsen in Königsfeld, lebt und arbeitet in Köln. An der Hochschule in Trier arbeitet er als Professor für Künstlerisches Gestalten.

Ausbildung
1997 – 2000      Berufsfachschule für Holzbildhauer Garmisch-Partenkirchen
2000 – 2006      Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, 1. Staatsexamen Kunsterziehung,   Meisterschüler bei Prof. Ottmar Hörl
2006-2007         Master of Fine Arts, Goldsmiths College, London

Einzelausstellungen (Auswahl)
2017     Strange Folly, galleryem, Seoul
Koya, Ausstellungsraum für Brauchbarkeit Köln
2016     Jörg Obergfell, gradus, Köln
2013     Towers and Trees, GalleryEm, Seoul
2011     Tout est construit, CEAAC, Straßburg
2010     Second nature, Gallery Muro, Genf
Kunsthalle Mainz
2009     Kompakter Ereignishorizont, Kunstbunker Nürnberg
Wewerka Pavillon 2, Münster
Tower blocks and tunnels, Bearspace, London
2005     Frischzelle 1, Kunstmuseum Stuttgart
Debut, Kunstverein Offenburg

Gruppenausstellungen (Auswahl)
2018     Open, SSA, Royal Scottish Academy, Edinburgh
2017     made up, Glasgow Arts Club, Glasgow
Tiefkeller -3, Tiefkeller, Bonn
2016     Ubiquitous Views, Aomori Art Centre, Aomori
2015     The Office, École des Beaux-Arts de Montréal, Montreal, Kanada
2014     Pierrot Project, Generation and Display, London
Hagulane, Städtische Galerie, Villingen-Schwenningen
2013     Preview, Incheon Art Platform, Incheon, South Korea
Exchange – Planting the Seed, ACAC, Aomori, Japan
Interaction, Institut Français, Stuttgart
Robo con Fractura, LOCAL Arte Contemporáneo, Santiago de Chile
2012     Containing the Possible, Pippy Houldsworth Gallery, London
2011     Modeled Realities, Galerie Heike Strelow, Frankfurt
Burgers Simultanhalle, Simultanhalle, Köln
2010     Supermarket 2010, Kulturhuset, Stockholm
Am Rande der Balance, Internationale Sommerausstellung, Galerie 5020, Salzburg
New German ART, Deutsche Botschaft, London
2009     On concrete, Tokyo Wonder Site, Tokio
Viking Mountain Funeral, The celestial suitcase, New York City
2008     Me, myself and city, The National Art Studio Changdong, Seoul
Monumental Vacancies, galleryem, Seoul
2007     Kunststudentinnen & Kunststudenten stellen aus 2007, Bundeskunsthalle, Bonn
A letter from overseas, Kyunghee University Museum of Art, Seoul, Süd Korea
2006     Die Schönheit der Chance, Positionen und Tendenzen 2006, Kunsthaus Nürnberg
2005     9. Triennale der Kleinplastik, Fellbach

Preise/Stipendien
2018                 SSA Award
2017                 Kunststiftung NRW, project funding
2016                 ACAC, Aomori, Japan
2014                 Schloß Ringenberg Stipendium
2013                 Incheon Art Platform, Incheon, Süd Korea
ACAC residency,Aomori, Japan
2011                 Cité Internationale des Arts Paris
2010                 USA-Stipendium des Bayerischen Staatsministeriums für
Wissenschaft, Forschung und Kunst
2007                 The National Art Studio, short term residency, Seoul, SüdKorea
National Museum of Contemporary Art, Seoul
2006                 Kulturpreis Schwarzwald-Baar
Postgraduate Award, Arts and Humanities Research Council, UK
2004 – 2007      Studienstiftung des deutschen Volkes
2004, 2005       Akademiepreis der, Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg
2002 – 2003      Auslandsstipendium an der, École Nationale des Beaux-Arts Lyon

Lehre
2015 – 2017      Kursleitung Visual Thinking und Art & Ecology, AIB Bonn
Seit 2017          Professur für Künstlerisches Gestalten Hochschule Trier

Typ: Ausstellung, Bürgeraktion, Kunstraum
Datum: 19.05.2019 - 22.06.2019
Uhrzeit: 15:00 - 17:00 Uhr
Ort: Gartenstr.1, 78126 Königsfeld

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