Frohes Schaffen

zeit ist geld1Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral

In einem abwechslungsreichen Stilmix hinterfragt der Autor und Regisseur Konstantin Faigle den Stellenwert der Arbeit in modernen westlichen Gesellschaften.
In seinem dritten langen Film geht er von der These aus, dass Arbeit vielfach den Charakter einer Ersatzreligion annimmt, die in Zeiten von Weltfinanzkrise, Rationalisierung, Globalisierung und Überschuldung immer wichtiger zu werden scheint.

Die Verschränkung von Dokumentation und Fiktion hat Faigle bereits in seinem Langfilmdebüt Out of Edeka (Deutschland, 2001) und der essayistischen Dokumentation Die große Depression (Deutschland, 2005) erprobt.
Arbeit ist Sicherheit, Selbstbestätigung, Existenzberechtigung. Sie ist eine Sucht, ein Fetisch, ein Mantra, das uns tagtäglich umgibt. Frohes Schaffen hinterfrägt diesen „heiligen“ Lebenssinn der Arbeit. Regisseur Konstantin Faigle begibt sich auf eine Reise zu den Wurzeln unseres Arbeitsbegriffs. Er besucht die Stätten des Arbeitsglaubens und dessen Niedergangs. Er fährt ins Ruhrgebiet zu den letzen „heiligen“ Bergarbeitern und zum geschlossenen Nokia-Werk. Er begutachtet in Hamburg ein virtuelles Übungskaufhaus, eine Aktivierungsmaßnahme für Langzeitarbeitslose. Und in den USA besucht er unter anderem einen kalifornischen Ein-Mann-Fernsehsender, der seine Beiträge komplett via Internet auf den Philippinen schneiden lässt.

Zu Wort kommen zahlreiche Experten wie der amerikanische Sozialhistoriker Prof. Benjamin Hunnicutt, der US-Ökonomen Jeremy Rifkin, der Philosoph und Religionskritiker Michael Schmidt-Salomon, Soziologin und Buchautorin Marianne Gronemeyer sowie Tom Hodgkinson, britischer Experte für Muße, Genuss und Gelassenheit. Parallel dazu geht der Film in kleinen, inszenierten Szenen mit Humor und Tiefgang unserer deutschen Arbeitswelt auf den Grund: Er beobachtet Werner Kraft, einen gut verdienenden, aber ausgebrannten Ingenieur. Er zeigt Hartmut Breuer, einen einsamen deutschen Rentner und Marion Weber, eine emanzipierte Freelancerin ohne Aufträge. Und während Herbert Stollberg-Naue noch die Vorzüge seines Sozialversicherungsfachangestelltendaseins genießt, führt Jochen Picht schon längst das Leben eines glücklichen Müßiggängers. Was zu diesem Film noch gut gepasst hätte ist das Thema bedingungsloses Grundeinkommen, was jedoch nur am Rande gestreift wird.
Frohes Schaffen lief im Wettbewerb Dokumentarfilm, 34. Filmfestival Max Ophüls Preis 2013 und als Eröffnungsfilm auf dem 29. Kasseler Dokfest 2012.

Witziger Film, der einem die Lust auf sinnentleerte Erwerbsarbeit nimmt und anregt darüber nachzudenken, welche Tätigkeiten wirklich sinnhaft sind.“ Die Zeit Online

Dokumentarischer Humor im Stil eines Michael Moore „Durchleuchtet den Heiligen Gral Arbeit humorvoll und erfrischend unkonventionell“ Saarländischer Rundfunk

Deutschland 2012    Buch & Regie: Konstantin Faigle   Dauer: 98 Min.                                Renate Kriso / Quellen: kinofenster.de, cineplex-Frankfurt.de, W-film.de

Typ: Film
Datum: 12.02.2014
Uhrzeit: 20:15 - 22:00 Uhr
Ort: Kalkofenstr. 3a (Guckloch-Kino), 78050 Villingen-Schwenningen (Villingen)

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