Vortrag von Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland
Slow Food ist eine ursprünglich aus Italien stammende, weltweite Vereinigung von bewussten Genießern und mündigen Konsumenten, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Kultur des Essens und Trinkens zu pflegen und lebendig zu halten. Gefordert werden eine verantwortungsbewusste Landwirtschaft und Fischerei, eine artgerechte Viehzucht, das traditionelle Lebensmittelhandwerk und die Bewahrung der regionalen Geschmacksvielfalt.
Slow Food bringt Produzenten, Händler und Verbraucher miteinander in Kontakt, vermittelt Wissen über die Qualität von Nahrungsmitteln und macht so den Ernährungsmarkt transparent.
Leitendes Prinzip ist das Recht eines jeden Menschen auf gute, saubere und faire Lebensmittelmittel. Gut im Sinne des Geschmacks, der Freude beim Verzehr und der Freude am Genuss. Sauber im Sinne der Erzeugung und Weiterverarbeitung ohne die Produktion erleichternde, den Geschmack verfälschende Zusatzstoffe, und fair im Sinne der gerechten Bezahlung und der Nicht-Ausbeutung von Tier und Mensch. Damit setzt sich Slow Food ein für den Erhalt der Biodiversität, für kulinarische Traditionen, für das Lebensmittelhandwerk, für artgerechte Tierhaltung und ressourcenschonende, nachhaltige Lebensmittelproduktion und für Lebensmittelsouveränität. Zentral ist aber auch die Förderung des Wissens um Lebensmittel, deren Geschmacksvielfalt und deren Erzeugung. Für Slow Food ist die Beziehung von Landwirtschaft und Teller ein enger politischer Zusammenhang, auf lokaler wie globaler Ebene.
Damit geht es auch bei SlowFood darum sich Zeit zu nehmen für die Produktion und den Genuss der Lebensmittel – also um die eigenZeit.
Slow Food gibt einen deutschlandweit beliebten „Genussführer“ heraus, in dem besonders geprüfte Restaurants und Produzenten, welche die SlowFood-Prinzipien konkret umsetzen, aufgeführt sind. Im Genussführer von Slow Food ist nun auch Königsfeld vertreten: Das Restaurant Cafe Rapp in Buchenberg, der Heiligenhof der Fam. Obergfell (Freitagsmarkt) und der Untermühlbachhof der Fam. Lützow in Peterzell (Freitagsmarkt).
Dr. Ursula Hudson ist Kulturwissenschaftlerin und lehrt an den Universitäten Oxford und Cambridge. Sie ist seit 2012 Vorsitzende von Slow Food Deutschland und setzt sich dafür ein, dass wir uns die nötige Zeit für die Auswahl und den Genuss der Lebensmittel nehmen. Sie stellt die Slow Food Bewegung vor und klärt auf, warum regionale Lebensmittel zu empfehlen sind aber nicht zwangsläufig gute Lebensmittel sein müssen, warum billige Einkäufe langfristig richtig teuer werden können und worauf man beim Einkauf oder beim Gasthausbesuch achten sollte.
Hier Fragen und Antworten zu SlowFood: Slow Food-Grundinformationen
Als Mitglied von Slow Food e.V. trifft man sich in der eigenen Region oder auch überregional zu entsprechenden Veranstaltungen. Läden, Restaurants und Lebensmittelproduzenten können „Förderer“ von Slow Food werden.
Mehr unter: www.slowfood.de