Sehr gut besucht war der Vortrag der Vorsitzenden von Slow Food Deutschland, Frau Dr. Ursula Hudson, welcher die weltweite Bewegung Slow Food von allen Seiten beleuchtete und den Faktor „eigenZeit“ bei der Produktion, Zubereitung und beim Genuss der Lebensmittel hervorhob. Manfred Molicki, Gründer des Netzwerkes GESELLSCHAFT FÜR ZEITKULTUR und Vorsitzender des Kunst- und Kulturvereins kukuk e.V. hatte zuvor die Gäste begrüßt und ins Thema eingeführt. Zwei Mal im Jahr wird eine Person aus der Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft in den eigenZeit-Ort Königsfeld eingeladen, um aus dem eigenen Tätigkeitsbereich über den Umgang mit der Zeit berichten.
Frau Dr. Hudson gelang es sehr anschaulich, die Grundprinzipien zu erläutern, nach denen Slow Food die Lebensmittel betrachtet: Gut, sauber und fair lauten die Stichworte. Gut im Sinne von schmackhaft, den Genuss fördernd. Sauber, verstanden als unverfälscht ohne Zusatzstoffe. Und fair gegenüber Tier und Mensch, ohne Ausbeutung. Darin wird auch deutlich, dass der Mensch neben dem Recht auf Genuss sich auch seiner Verantwortung bewusst werden muss, die er trägt, wenn er seine Speisen auswählt. Letztlich entscheidet der „Verbraucher“, welche Form der Lebensmittelherstellung unterstützt oder eliminiert wird. Der Kauf beim regionalen Landwirt oder Produzenten, der Kauf von „Waren ohne Strichcode“ ist dabei ein erster Schritt, über den Gedanken an den Genuss und die eigene Gesundheit hinaus, im Kleinen politisch Einfluss zu nehmen, um auch weiterhin die Lebensmittelversorgung „enkeltauglich“ zu erhalten.