


In der jetzigen Zeit, in der Kunst und Kultur mit seinen positiven Auswirkungen auf den Menschen nahezu völlig aus dem Blickfeld geraten ist, war es dem Verein KUNSTKULTUR Königsfeld wichtig, den möglicherweise einmal politisch verantwortlichen Landtagsabgeordneten unseren Verein mit seinem KUNSTraum direkt vorzustellen und ihr Statement zur Stellung von Kunst und Kultur zu hören. Auf Einladung des Vorstands des Vereins haben sich einige hiesige Kandidaten für die kommende Landtagswahl zu einem Besuch des KUNSTraumes angemeldet. Der Vereinsvorsitzende Manfred Molicki empfing die Kandidaten zu je Einzelgesprächen innerhalb der noch laufenden Jahresausstellung im KUNSTraum.
Nachtrag nach der Wahl vom 14.03.2021: Martina Braun (GRÜNE) und Frank Bonath (FDP) sind in der nächsten Legislaturperiode Landtagsabgeordnete in Stuttgart
Martina Braun, Landtagskandidatin der GRÜNEN, die ja schon als Landtagsabgeordnete arbeitet, genoss dieses für sie offensichtlich ganz andere Wahlkampftreffen im KUNSTraum als „Auszeit“. Sich mit Kunst und Kultur zu beschäftigen, heißt für sie auch, sich auszuklinken aus dem Alltagsstress und möglicherweise neu über seinen Umgang mit der Zeit nachzudenken, vielleicht sogar vorzudenken. Menschen, die sich mit der Natur verbunden sehen, ist es ja ein besonderes Anliegen, noch zu sich selbst zu finden und bei sich zu bleiben. Darum ist für Martina Braun eine Einrichtung wie der KUNSTraum, gerade im ländlichen Bereich, äußerst lebenswichtig und unterstützenswert, zumal es dem Verein KUNSTKULTUR Königsfeld ein Anliegen ist, ohne Eintritt jedem Interessierten den Zugang zu hochwertiger Kunst möglich zu machen. Dass dies trotz hervorragender Hygienemaßnahmen derzeit unmöglich gemacht wird und der gemeinnützige Verein dadurch an seine Grenzen gebracht wird, bedauerte sie sehr und sagte zu, sich einzusetzen. Frau Braun liegt als Sprecherin für den Ländlichen Raum die Entwicklung, Förderung und Erhaltung regionale Kultur sehr am Herzen, da es die Menschen auf dem Land mit Traditionen verbindet, die Identität und Verbundenheit zur heimischen Region stärkt und somit einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben leistet.
Frank Bonath, Landtagskandidat der FDP, zeigte seine Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement innerhalb des Vereins und bedauerte, dass dieser Ort der Begegnung und des Austauschs trotz eines sehr guten Hygienekonzepts und ausreichend Fläche schon so lange geschlossen gehalten werden musste. Er betonte die Wichtigkeit derart unabhängiger Einrichtungen und zitierte aus dem Selbstverständnis des Vereins: „Der KUNSTraum ist zu einem Ort der Begegnung geworden, nach dem privaten und dem beruflichen Bereich der dritte Ort, der Ort der Kunst, der frei ist von fremdbestimmtem Druck, ein Ort, an dem anders denken erlaubt ist und an dem man über die Kunst der Gleichmacherei und Uniformierung nach Zeitgeist etwas entgegensetzt.“
Nicola Schurr, Landtagskandidat der SPD, zeigte sich bei seinem Besuch im KUNSTraum als kunstbegeisterter Mensch. Mehrfach hatte er schon in Villingen-Schwenningen künstlerische Aktionen angestoßen, zuletzt das Sgraffiti-Projekt am alten SABA-Gebäude. Manfred Molicki führte ihn am letzten Ausstellungstag durch die Jahresausstellung und schilderte die Probleme, die der Verein durch die anhaltende Planungsunsicherheit hat. Nicola Schurr zeigte sich begeistert vom KUNSTraum und vom Engagement der Vereinsaktiven. Er betonte, wie wichtig eine solche Einrichtung heutzutage für die Gemeinde sei. Angesichts der Tatsache, dass sich die Menschen derzeit geradezu sehnen nach Kunst und Kultur als Seelennahrung, ist es auch für ihn nicht nachzuvollziehen, dass Räume wie dieser mit einem bis ins Kleinste ausgeklügeltes Hygienekonzept nicht öffnen dürfen. Für den Landtagskandidaten Nicola Schurr gehören Kunst und Kultur nicht zu den von so manchen Politikern gern als Freizeitbeschäftigungen abgetanen Bereichen. Kunst und Kultur sind für ihn lebensnotwendig und für die Psychohygiene des Menschen unbedingt wichtig und förderungswürdig.