„Fragil – Stabil“ – Wieder eine TOP-Ausstellung im KUNSTraum!

In diesem Jahr ist der Künstler Tilmann Zahn auf Ausstellungen in Singapore, in der Schweiz, Österreich und an mehreren deutschen Städten vertreten – jetzt auch mit der Ausstellung „Fragil – Stabil“ im KUNSTraum Königsfeld!

Zahlreiche Besucher waren zum Eröffnungstag fasziniert von den einzigartigen  Installationen des Künstlers. Durch eine besondere Aufhängungstechnik wird eine zusätzliche räumliche Schattenwirkung erzeugt, welche die bis zu 5 Meter großen Werke vor den weißen Wänden besonders gut zur Geltung kommen lassen.

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Fotos: Veronika von Hochberg / KUNSTKULTUR

Die Arbeiten von Tilman Zahn täuschen auf den ersten Blick ein anderes Material vor als das, aus dem sie tatsächlich sind. Zunächst liegt die Vermutung nahe, Zahn arbeite filigran mit rostendem Stahl. Beim genauen Hinschauen wird jedoch deutlich, dass die Kunstwerke nicht aus hartem Stahl stabil, sondern sehr fragil,  aus weichem, verletzlichem, in Ölfarbe getränktem Papier gestaltet sind, aus dem Tilmann Zahn die Motive durch Ausreißen des Papiers schafft.

Der Künstler lässt sich inspirieren von der Ästhetik einer postindustriellen Landschaft abseits der glitzernden Konsumwelt. Sowohl die rostig-dunklen Brauntöne als auch die Linien, schattenhafte Flächen und fransigen Konturen unterstützen den Eindruck von Alter und Verschleiß. Der in Basel lebende Künstler schärft das Auge für Entwertetes. Er macht die Verwerfungen der Materie durch die Projektion innerer Bilder deutlich. Er sieht in den Wunden abgenutzten Materials ein Gleichnis des Lebens.

Beim Ölfarbbad entwickelt die Farbe eine starke Eigendynamik. Tilmann Zahn kennt Kniffe, die diese Dynamik steuern, die lineare Strukturen oder marmorierte Effekte begünstigen, doch bleibt immer auch Spielraum für das Eigenleben der Farbe.

Zahns Arbeiten haben eine starker Affinität zu allem, was um die Themen Abschied, Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit kreist. Hier nimmt er klar Bezug auf die „Vanitas“-Symbole alter Meister, die den leeren Schein, die Eitelkeit, Prahlerei und Lüge darstellen wollten mit Symbole wie dem Totenkopf, den Spiegel oder Ruinen.
Sie kommen ihm oft vor, wie längst vergessene, geheime Botschaften aus einer vergangenen Welt, sprechen sie doch eine so vollkommen andere Sprache als die glatt polierte und synthetische cyberworld unserer Tage nach dem Motto „Sein oder Design“.

Zahn: „Eigentlich sind meine Bilder moderne Versionen des alten ‚Omnia Vanitas‘-Themas (Alles ist vergänglich). Schmutzige, verlassene Orte scheinen mir ehrlicher als glänzende Glas- und Marmorfassaden. Die wahren Schönheiten finden sich im Dreck, nicht in den Auslagen unserer Konsum-Paläste.“

Seine Installationen aus Ölpapier zeigen, dass sie in ihrem tiefsten Inhalt nicht so stabil sind. Wie die Orte, die ihn als Künstler inspirieren. Dort findet man eben kein Marmor und keine Paläste, sondern die postindustrielle Landschaft – die Rückseite der glitzernden Konsumwelt.
Ihn treiben offensichtlich Fragen um wie: „Was bleibt, wenn wir alle nicht da sind, wenn die Träume zu Ende geträumt werden ?“

Interessant ist aber auch, dass Tilmann Zahn in neueren Arbeiten eine zusätzliche Wahrnehmung sichtbar werden lässt. Er sieht diese bizarren Strukturen nicht erst in den alternden Objekten, sondern schon in intakten, lebenden, lebendigen Gebilden. Das hat ihn auch dazu gebracht, mit den Grüntönen zu experimentieren, die in einigen Werken zu sehen sind.

Eine Besonderheit sind nach Tilmann Zahns Worten Elemente, die sich wiederholen, und damit etwas Rhythmus in seine Papierobjekte bringen. Wer da genau hinhört, hört die Analogie zur Musik, bei der auch über die Wiederholung ein Rhythmus entsteht – und damit verrät Tilmann Zahn auch einen zweiten Bereich künstlerischer Tätigkeit: Er ist Solo-Oboist im Basler Symphonieorchester – und umso mehr freut sich der Verein KUNSTKULTUR Königsfeld, dass er bei all den Orchesterverpflichtungen noch Zeit für Königsfeld gefunden hat. Er bekannte ganz offen, dass er nach einem Besuch im KUNSTraum diese Ausstellungsfläche so attraktiv fand, dass er dem Vereinsvorstand endgültig zusagte.

TilmannZahn-02

Die Ausstellung ist bis zum 11.September immer samstags und sonntags von 15-17 Uhr geöffnet, auf Nachfrage aber auch zu anderen Terminen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Ein Katalog zu Tilmann Zahn ist im KUNSTraum für 10,- € erhältlich.

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