Am Sonntagmorgen zog es wieder einmal zahlreiche Kunstinteressierte in den KUNSTraum Königsfeld, wo die vier Künstlerinnen Heide Leciejewski, Anne-Bärbel Ottenschläger, Ingrid Ott und Rita Gabler ihre Arbeiten ausgestellt hatten. Allen gemeinsam ist das Arbeiten mit dem Naturmaterial Wachs der Honigbiene.
Manfred Molicki begrüßte die Gäste zu dieser mittlerweile 14. Ausstellung im KUNSTraum seit dem Start im Herbst 2014 und dankte den Künstlerinnen für diese wieder einmal ganz andere und außergewöhnliche Ausstellung. Ein herzlicher Dank ging auch an die vielen Unterstützer im Hintergrund.
Bemerkenswert war auch, dass einige Imker sich für die die künstlerische Bearbeitung ihres „Haustieres“ und seines Baumaterials interessierten und den Weg in den KUNSTraum fanden, darunter der 1. und 2. Vorstand des Bezirksimkervereins Villingen-Schwenningen.
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Dieter Mauch führte in die Ausstellung ein und stellte nach dem akustischen Einstieg über den „Hummelflug“ von Rimski-Korsakow mit informativen Aufnahmen die Bedeutung heraus, die Wachs oder die sechseckige Wabenform in vielen Bereichen des Lebens darstellen. Dass Malereien, mit Wachs konserviert, über tausende Jahre noch optimal erhalten sind, oder dass die Kuppelbauten des Architekten Buckminster Fuller ihre Statik dem Sechseck, der Wabenform, verdankt, konnte er eindrücklich demonstrieren. Natürlich war die Arbeit mit Wachs für Künstler schon immer eine Herausforderung, nicht zuletzt hatten die Wachs-Installationen von Joseph Beuys für Aufsehen und Irritationen gesorgt.
Im Anschluss an die Einführung standen die Künstlerinnen bei Sekt, Saft und exklusivem Honigkuchen noch lange zu Künstlergesprächen zur Verfügung, welche die Gäste auch lange nutzten.
Ingrid Ott hat sich intensiv auch mit dem Leben der Bienen überall auf der Welt beschäftigt und setzt dies künstlerisch um. So parfümiert sich ein exotisches Bienenmännchen intensiv in einer ganz bestimmten Orchideenblüte, um beim Bienenweibchen gut „anzukommen“. Ein Schamanenstamm verehrt die Biene derart, dass man eine versehentlich getötete Biene sorgfältig in ein Blütenblatt wickelt und würdig beerdigt. Eine Arbeit am Eingang zeigt eine Sammlung der für die Bestattung vorbereiteten, eingewickelten Bienen.
Heide Leciejewski musste immer wieder Fragen beantworten zu ihren Installationen aus Papier, in denen sie besonders mit der Wabenstruktur gespielt hat.
Anne-Bärbel Ottenschläger bearbeitet das Wachs, flüssig oder fest, auf vielerlei Arten – sie fordert es heraus, das Material zu schmelzen, zu spachteln, mit Farbpigmenten zu färben, zu bügeln, und damit zu malen und zu collagieren.
Rita Gabler ist mit einzigartigen Holzschnitten zu sehen, in denen die Wabe auf vielfältige Weise dargestellt wird. Von der Struktur der Wespennester ist sie so fasziniert, dass sie echte Nester in ihre Arbeiten integriert hat.
Die Ausstellung ist bis 26.02.2017 immer samstags und sonntags von 15-17Uhr geöffnet, auf Anfrage auch zu anderen Terminen. Die ersten Schulklassen haben sich angesagt.